Mit AMP wollen Google und mittlerweile über 300 teilnehmende Unternehmen, das mobile Surfen ein Stück weit revolutionieren. Zumindest versprechen sie dem User eine Steigerung der Performance beim Seitenaufbau von 15 bis 85 Prozent.
Den meisten sind sie bereits aufgefallen: Die neuen Top-Storys mit der Kennzeichnung AMP in den Mobile Search Results von Google. AMP steht für Accelerated Mobile Pages. Diese wiederrum versprechen ein schnelleres und flüssigeres Laden der Inhalte auf mobilen Endgeräten. Von Performence-Gewinnen von bis zu 85% ist bei Google die Rede. Das Geheimnis: Eine deutliche Reduzierung des Programmier-Codes, der zum Beispiel keine Java-Scripts von Drittanbietern oder Stylesheets über eine Länge von 50.000 Bytes erlaubt. So werden HTTP-Anfragen auf ein Minimum reduziert und beim Aufrufen der entsprechenden Seite erst die Webelemente geladen, die der User vorrangig sehen möchte. Anzeigen, Banner, weiterführende Links und Meta-Menüs werden parallel nachgeladen, ohne dass die Performance beim Konsumieren des Contents darunter leidet.
Feine Sache, aber nicht wirklich revolutionär, oder?
Google antwortet mit dem AMP-Projekt insbesondere auf Facebooks „Instant Articles“ und Apples „Apple News“, die in ihrem digitalen Rahmen sowie in Kooperation mit angesagten Medienhäusern ähnlich schnellen Content bereits seit knapp einem Jahr anbieten. Der Unterschied: Google setzt auf Open Source, stellt dem AMP-Code also jedem Nutzer frei zur Verfügung. Das passt den Kaliforniern, die einerseits damit ihren „Digital Freedom“-Ansatz befeuern, anderseits als meistgenutzte Suchmaschine mit knapp 75% den größten Anteil aller Anfragen und damit Daten und Werbemöglichkeiten abdecken.
Apropos Werbung: Natürlich verringert Google mit AMP nicht nur die Absprungrate, die auf Smartphones dank zu langer Ladezeiten bei ca. 58% liegen soll, sondern bietet Betreibern auch diverse Möglichkeiten zur Monetarisierung durch Paywalls und Subscription-Services – immerhin verdient Google mit dem Schalten von Werbung immer noch den größten Batzen seines Umsatzes.
Und wer macht da jetzt mit?
Zusammen mit den ersten Kooperationspartnern wie Twitter, WordPress, Buzz-Feed sowie der Washington Post, wurde AMP bereits im Oktober letztens Jahres erstmals bekanntgegeben. Heute beteiligen sich am Projekt bereits knapp 300 Unternehmen – in Deutschland unter anderem Zeit Online und die FAZ. Alle Teilnehmer, übersichtlich sortiert nach Branche, gibt es auf der offiziellen Website.